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Meine Best-Practices im Projektmanagement

Motivation

Als Projektmanager habe ich verschiedenste Disziplinen in meinem Aufgabenbereich. Ich bereite regelmäßig Anforderungen und Diskussionsstände für Stakeholder auf, sodass damit bestmöglich weitergearbeitet werden kann. Die Organisation der Dokumentation und Verwaltung von Aufgaben im Projekt sind weitere Tätigkeiten.

Im Projekt raubt mir nichts mehr Motivation, als Ineffizienz durch unnötige Aufwände. Ich frage mich an solchen Stellen, ob ich das richtige Medium zur Bearbeitung einer Aufgabe gewählt habe bzw. ob es keinen einfacheren Weg gibt. Aus diesem Grund bin ich stets auf der Suche nach smarten Lösungen für alle möglichen Bereiche des Projektmanagements.

Ich möchte dir nachfolgend eine Übersicht meiner Best-Practices (BPs) geben. Diese habe ich nach folgenden Kategorien unterteit:

  1. Dokumentation
  2. Aufgabenverwaltung
  3. Aufgabenbearbeitung
  4. Präsentation

Auch wenn du nicht im Projektmanagement tätig bist, kannst du trotzdem viele wertvolle Tipps für dich und deinen Arbeitsalltag mitnehmen.

BPs Dokumentation

Lege Dokumentationsort und -art fest

Als Projektmanager:in hast du die Aufgabe das Projekt zusammenzuhalten. Dazu zählt auch die Projektstruktur und die Dokumentation innerhalb des Projekts. Deshalb empfiehlt es sich direkt zu Beginn ein paar Richtlinien festzulegen, damit erst gar kein Wildwuchs entsteht (oder sind wir realistisch: möglichst wenig Wildwuchs).

Lege (mit dem Team) fest, wo und was dokumentiert wird.

Legt fest, was dokumentiert werden soll und welches Systeme für was genutzt werden soll. Ich bin großer Freund von Jira, Confluence und Miro. Auf der anderen Seite bin ich komplett gegen die Verwendung von Word-Dateien. Präsentationen beschränke ich auf ein notwendiges Minimum. Excel kann hingegen einen guten Überblick dank der tabellarischen Darstellung geben. Wichtig ist, dass Informationen gut strukturiert und auffindbar sind. Am Ende ist das Medium auch weniger entscheidend, sondern dass es konsequent verwendet wird. Investiere hier also gerne etwas Zeit in eine klare Struktur.

Bevorzuge Klasse statt Masse

In großen Projekten passiert es häufig, dass in kurzer Zeit viele Inhalte erstellt und abgelegt werden. Eine Confluence Seite oder eine Präsentation ist im Handumdrehen angelegt, wird halb abgeschlossen und gerät im Anschluss in Vergessenheit. Bringt diese Art der Dokumentation jemandem etwas? Nein. Diese Inhalte sind nicht verlässlich und verwirren dich oder andere auf der Suche nach Antworten mehr, als dass sie weiterhelfen.

Bevor du etwas niederschreibst oder spätestens bevor du anderen die Informationen verfügbar machst, überlege dir, welchen Mehrwert diese Informationen bieten. Werden die Informationen im weiteren Verlauf unbedingt benötigt? Ja, dann schreibe sie auf! Haben sie nur geringe Bedeutung? Lass sie weg.

Leute sind sehr schnell abgeschreckt von einer umfangreichen Dokumentation. Zum einen ist es schwer die gewünschten Inhalte zu finden und zum anderen ist die Überwindung, überhaupt mit dem Sichten der Infos anzufangen, deutlich höher, wenn man vor einer Informationsflut steht.

Vertraue mir: Weniger ist mehr. Lieber eine weniger umfangreiche und akkurate Dokumentation als eine umfangreiche und veraltete oder sogar fehlerhafte Dokumentation.

Arbeite nach dem “Single Source of Truth”-Prinzip

Vermeide, dass Inhalte oder Dokumente dupliziert werden und anschließend an mehreren Orten existieren und gepflegt werden müssen. Andernfalls ist schnell unklar, wo sich der aktuelle Stand befindet und welcher Quelle vertraut werden kann. Single Source of Truth heißt, dass es eine festgelegte Informationsquelle (für ein Thema) gibt und du dich auf dessen Inhalte verlassen kannst.

Update oder lösche veraltete Dokumentation

Veraltete Informationen helfen niemanden und verwirren im Zweifel nur. Zudem steigt der Frust und das Vertrauen in die aktuelle Dokumentation. Können sich Leute nicht auf die Dokumentation verlassen, fragen diese bei Kolleg:innen nach und beanspruchen damit wertvolle Ressourcen. Dies kostet Zeit und Geld.

Veraltete Dokumentation schadet letztlich dem Projekt. Ich sehe zwei Wege:

  1. Die Dokumentation wird nicht mehr benötigt: Dann lösche sie.
  2. Sie wird weiterhin benötigt: Veranlasse eine Aktualisierung, damit sie wieder einen Wert stiftet.

Falls du das Löschen nicht übers Herz bringst, führe ein Archiv ein. Dieses kannst du nach bspw. einem Jahr leeren, wenn die darin enthaltenen Informationen nicht benötigt wurden.

Schaffe einen Ort für deine Notizen

Genauso wie du dir mit dem Team in einem Projekt überlegst, wie und wo Inhalte dokumentiert werden sollen, solltest du auch für dich und deine persönlichen Notizen ein klares Konstrukt festlegen.

Dein Anspruch sollte sein, dass du spontan Notizen erstellen und diese schnell an einem dafür geeigneten Ort speichern kannst sowie möglichst wenig Nachbereitungsaufwand hast.

Genau aus diesem Grund bin ich ein totaler Gegner von händischen Mitschriften in einem Notizbuch. Diese lassen sich nicht teilen, sind schlecht zu bereinigen und haben immer einen hohen Nachbereitungsaufwand. Zudem musst du dein Notizbuch immer dabei haben. Im schlimmsten Fall geraten sie in Vergessenheit oder gehen verloren.

Ich nutze für meine Notizen sehr gerne Microsoft Aufgaben. Ich sammle alle meine Notizen zu einem Thema oder Termin darin und habe direkt einen Reminder, dass ich diese noch an ihren finalen Ort übertragen muss. So geht die Informationsbereitstellung für das Team nicht unter und die Aufgabe ist direkt auf meiner To-Do-Liste.

Natürlich gibt es auch Notizen, die nur für mich relevant sind. Entsprechend lege ich diese nicht an einem öffentlichen Ort ab, sondern in meinem persönlichen Bereich. Hier hilft es ebenfalls eine gute Struktur zu haben, sodass klar ist, wo welche Infos zu finden sind.

Erstelle dir in Terminen unbedingt Notizen

Als Projektmanager:in durchläufst du sehr wahrscheinlich viele Kontextwechsel über den Arbeitstag. Da kann schnell mal etwas in Vergessenheit geraten. Deshalb mache dir unbedingt Notizen in deinen Meetings. Notiere während des Termins lieber mehr. Bevor du deine Notizen mit dem Team teilst, nimm dir im Nachgang in einer ruhigen Minute Zeit die Kernaussagen zusammenzufassen. Diese legst du anschließend ab und den Rest der Notizen löschst du. Ja, richtig gehört: Löschen! Warum du das tun solltest, habe ich bereits weiter oben geschrieben.

Vor allem deine Aufgaben, die aus einem Termin resultieren, solltest du dir während des Termins schon so aufgeschrieben und aufbereitet haben, dass du im Anschluss problemlos in das nächste Meeting gehen kannst, ohne ein To Do zu vergessen.

Dein Kopf muss frei, da alles Wichtige bereits aufgeschrieben ist.

Visualisiere Sachverhalte für ein besseres Verständnis

In der Anforderungserhebung mit Kunden passiert es schnell, dass ihr zwar die gleiche Sprache sprecht, aber dennoch aneinander vorbeiredet. Jeder, der schon einmal in einem Projekt gearbeitet hat, weiß, dass ein Prozess einige Iterationen durchlaufen muss, bis er final abgestimmt ist. Je mehr Leute involviert sind, desto aufwändiger.

An dieser Stelle hilft es frühzeitig ein Bild zu zeichnen, das gemeinsam angeschaut werden kann. Ganz getreu dem Sprichtwort: “Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte.” Das Bild ist quasi eine Wiederholung des bis hierhin Verstandenen. So kannst du dein Verständnis verifizieren lassen und sicherstellen, dass alle Beteiligten auf dem gleichen Stand sind. Zudem ist es auf diese Weise einfacher über den Sachverhalt zu sprechen.

BPs Aufgabenverwaltung

Erstelle Aufgaben nach dem SMART-Prinzip

Es ist wichtig, dass Aufgaben konkret formuliert sind, sodass diese richtig verstanden werden und das gewünschte Ergebnis erzielen. Für die Erstellung von Aufgaben kannst du dich an folgenden 5 Kritierien orientieren:

  • S: spezifisch - die Aufgabe soll klar verständlich sein
  • M: messbar - das Ergebnis soll bewertbar sein, um zu ermitteln, ob die Aufgabe erledigt ist
  • A: attraktiv - die Aufgabenstellung soll die verantwortliche Person motivieren
  • R: realistisch - das geforderte Resultat soll erbringbar sein
  • T: terminiert - die Bearbeitung soll ein zeitliches Ende gesetzt bekommen

Bestimme eine verantwortliche Person für jede Aufgabe

Wenn eine Aufgabe nicht an eine Person adressiert wird, fühlt sich niemand verantwortlich. Entsprechend wird die Aufgabe nicht bearbeitet. Das kann natürlich nicht das Ziel sein. Achte also darauf, wenn eine neue Aufgabe identifiziert wird, dass direkt eine verantwortliche Person festgelegt wird. Verantwortlich zu sein, muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass man die Aufgabe selbst bearbeitet. Auf jeden Fall ist man aber dafür zuständig, dass die Bearbeitung vorangetrieben und die Aufgabe letztlich abgeschlossen wird.

Definiere stets ein Fälligkeitsdatum für Aufgaben

Aufgaben, die kein Fälligkeitsdatum haben, haben offensichtlich keine Dringlichkeit oder Wichtigkeit. Selbst wenn du nicht genau weißt, wann eine Aufgabe fertig werden soll, lege ein Datum fest. Zur Not wird dieses nochmal nach hinten verschoben. Zumindest wird auf diese Weise über die Aufgabe geredet. Falls ihr kein Fälligkeitsdatum oder eines weit in der Zukunft vergebt, heißt das höchstwahrscheinilch, dass die Aufgabe eine geringe Priorität oder Dringlichkeit hat. Diese Sachverhalt kann auch helfen, z.B. wenn Aufgaben priorisiert werden sollen.

Delegiere dringede aber nicht wichtige Aufgaben

Deine Zeit ist begrenzt und du kannst nicht immer alles selbst tun. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du lernst, Aufgaben an andere zu delegieren. Dies hilft, dass sich neue Teammitglieder einarbeiten können und du auch Vertrauen in die Kolleg:innen zu lernen setzt. Dafür eignen sich besonders wichtige Aufgaben, die keine knappe Deadline haben und somit auch Zeit für die Übergabe und den Wissenstransfer ist.

Sage ruhig auch mal “Nein”

Sagst du niemals “Nein”, wenn Leute dich um Hilfe bitten oder dir Aufgaben auftragen wollen, so läufst du Gefahr, dass du in Stress und Überlastung endest, weil du deine eigenen Aufgaben nicht schaffst. Lerne, was deine Verantwortungsbereiche sind und was du wirklich tun willst und auch kannst. Und dann sage “Nein” ohne Angst oder schlechtes Gewissen.

Setze ambitionierte, aber schaffbare Deadlines für Aufgaben

Das Parkinsonsche Gesetz stellt folgende These auf: Eine Aufgabe dehnt sich immer genauso weit aus, wie Zeit für sie zur Verfügung steht. Vereinfacht bedeutet das, je mehr Zeit du für eine Aufgabe hast, desto länger brauchst du für deren Bearbeitung. Hast du zu viel Zeit, neigst du zudem zum Perfektionismus und verbringst viel Zeit mit dem Feinschliff, der wenig Mehrwert stiftet. Ambitionierte Deadlines unterstützen dich entsprechend dabei, dass du dich auf die wesentlichen Aspekte fokussierst, da häufig keine Zeit für Perfektionismus ist.

Nutze eine zentrale Aufgabenliste im Projekt und behalte den Überblick

Halte vereinbarte Aufgaben in einer zentralen Aufgabenliste fest, auf die ihr mit den Projektbeteiligten regelmäßig schaut. So kannst du das Risiko minimieren, dass eine Aufgabe in Vergessenheit gerät.

Alternativ versende neue Aufgaben nach Meetings per E-Mail an die Beteiligten. Dies eignet sich aber mehr schlecht als recht zum Nachverfolgen von Aufgaben. Denn sind wir ehrlich: Niemand will sich durch zig E-Mails wühlen, um Aufgaben zu tracken. Zudem managen die meisten Leute ihr E-Mail Postfach nur mangelhaft und finden E-Mails ohnehin nur schlecht wieder. Falls in einem Termin allerdings Aufgaben an Verantwortliche adressiert werden, mit denen du nicht regelmäßig im Projekt arbeitest, ist die E-Mail Variante wahrscheinlich die einzige Möglichkeit.

Du musst als Projektmanager:in den Überblick über die offenen Themen und Aufgaben im Projekt behalten.

Durch eine zentrale Aufgabenliste kann zudem niemand sagen, er hätte nicht von der Aufgabe gewusst. In der Regel versenden Projektmanagement-Tools sogar E-Mails an die verantwortliche Person beim Zuweisen und (spätestens) wenn die Aufgabe fällig ist.

BPs Aufgabenbearbeitung

Priorisiere regelmäßig deine Aufgaben für den Tag und die Woche

Die agile Arbeitweise in Sprints soll dafür sorgen, dass man sich in einer Iteration auf einen festgelegten Satz an Aufgaben fokussieren und diese abarbeiten kann. Dies klappt für Softwareentwickelnde besser als für Projektleitende. Als Projektleitung kommen ständig neue Aufgaben auf dich zu, du musst Termine organisieren oder Klärungen und Problemlösungen herbeiführen.

Wie oben beschrieben, ist es wichtig, dass du dir alle Aufgaben notierst, damit nichts untergeht. Dies ist aber nur der erste Schritt. Im Anschluss ist es wichtig, dass du die Aufgaben priorisierst, damit du diese in einer sinnvollen Reihenfolge abarbeitest und in deinen Tages- bzw. Wochenablauf eintaktest. Man neigt dazu, alles als wichtig und dringend anzusehen. Wenn alles Prio 1 hat, hat wiederum nichts Priorität. Eine zentrale Aufgabenliste hat den Vorteil, dass du die Aufgaben gegeneinander priorisieren kannst, damit du anhand der Reihenfolge erkennst, was wirklich wichtig (und dringender) ist.

David Allen ist der Vater der Methode Getting Things Done. Diese soll zu mehr Produktivität im Alltag verhelfen. Ich kann dir dazu den Blink über das Buch “Ich schaff das!” (engl. Making it all work!) von David Allen ans Herz legen. Ich verwende für mich eine etwas abgewandelte Form davon. Seitdem fühle ich mich deutlich weniger gestresst und habe einen guten Überblick meiner Aufgaben ohne Dinge zu vergessen.

Breche größere Aufgaben in Teilaufgaben herunter

Die Strategie nennt sich Salami-Taktik. Ein ehemaliger Chef von mir hat immer gesagt: “Den Elefant in Scheiben schneiden.” Der Vorteil ist, dass du so verdauliche Arbeitspakete schnürst, die du in deinen Arbeitsalltag integrieren kannst. Es geht eben genau darum, sich nicht vom Gesamtumfang einer Aufgabe erschlagen zu lassen, sondern nur an den nächsten Schritt zu denken. So näherst du dich Stück für Stück dem Ziel. Auf diese Weise kann eine Aufgabe auch von mehreren Personen gleichzeitig bearbeitet werden.

Schließe bestehende Aufgaben ab, bevor du neue beginnst

Es bedarf immer etwas Vorbereitungszeit, um sich in eine Aufgabe einzuarbeiten oder eine bereits begonnene Aufgabe fortzuführen. Du musst dich auf den letzten Stand bringen und überlegen, wo du stehengeblieben bist. Je mehr Aufgaben du parallel bearbeitest, desto schwerer fällt es dir, den Überblick zu bewahren. Außerdem gerät schneller mal etwas in Vergessenheit, da der letzte Bearbeitungszyklus der Aufgabe eventuell schon länger zurückliegt. Zudem besteht das Risiko, dass sich die Bearbeitungsdauer erhöht und Deadlines nicht eingehalten werden können.

Es ist erstrebenswert möglichst wenig Work in Progress zu haben. Dies verringert deinen Mental Load. Kolleg:innen freuen sich zudem, wenn du die gesetzten Deadlines nicht bis zum Schluss ausreizt, sondern schon früher fertig bist.

Arbeite also nach dem Motto: Stop starting and start finishing.

Bearbeite Aufgaben mit einer Dauer <2 Minuten sofort

Es gibt Aufgaben, die sind im Handumdrehen erledigt, da sie keinen großen Aufwand nach sich ziehen. Dies kann eine Termineinladung oder eine Nachfrage an eine Kollegin sein. Alles, was weniger als 2 Minuten deiner Zeit in Anspruch nimmt, solltest du direkt abarbeiten. Diese Aufgaben lohnen sich nicht in deine To Do Liste aufzunehmen und einzuplanen, da gemessen am Aufgabenumfang zu viel Management Overhead entsteht. Bearbeite die Aufgabe am besten sofort, wenn dies möglich ist.

Arbeite nach der 80/20-Regel (Pareto-Prinzip)

Hast du das Parkinsonsche Gesetz verinnerlicht, hilft es dir nach dem Pareto-Prinzip zu agieren. Davon hört man im Berufskontext ständig und es ist dir sicherlich bereits ein Begriff. Es besagt, dass nur 20 Prozent des Aufwands für 80 Prozent des angepeilten Ergebnisses notwendig sind.

Das Ziel besteht nicht darin, den Aufwand zu minimieren, sondern sich auf einen bestimmten Teil der Arbeit zu konzentrieren, um eine größere Wirkung zu erzielen. Um 80 Prozent der Ergebnisse zu erzielen, müssen Sie immer noch 100 % Ihres Einsatzes in diese 20 Prozent der Arbeit stecken. Der Nutzen des Pareto-Prinzips besteht darin, sich auf die Aufgaben zu konzentrieren, die den größten Einfluss haben. Hierdurch können Produktivität und Effizienz gesteigert werden.

Überlege dir also genau, ob der Feinschliff für die letzten 20 Prozenzt noch notwendig ist oder du die Zeit lieber anderweitig investierst. Ich habe Manager:innen durchaus auch schon sagen hören: “Wenn deine Präsentationsfolien zu schön sind, hast du wahrscheinlich zu viel Zeit (darauf verwendet).”

Richte dir Blocker für Fokuszeit ein

Ehe du dich versiehst, ist dein Kalender voll mit Terminen. Am Ende des Tages fragst du dich, was du eigentlich heute geschafft hast. Ist dies der Fall, kann es durchaus nützlich sein, wenn du dir Zeit in deinem Kalender blockierst. In dieser Zeit nimmst du keine Termine wahr, sondern arbeitest fokussiert deine Aufgaben ab. Nimm dir lieber größere Zeitblöcke für eine Aufgabe, als immer nur mal etwas Zeit zwischen zwei Terminen.

Je mehr du dich auf einzelne Aufgaben fokussieren kannst, umso schneller sind sie fertig und aus deinem Kopf.

Erledige die unangenehmste Aufgabe direkt am Morgen (“Eat the frog”-Methode)

Sicherlich hast auch du unangenehme Aufgaben, die du sehr lange vor dir herschiebst, obwohl du weißt, dass sie erledigt werden müssen. Hier hilft es, direkt am Morgen in den sauren Apfel zu beißen und getreu nach dem Motto “Augen zu und durch” einfach anzufangen. Es hilft, wenn du die Vorbereitung für diese Aufgabe bereits am Vortag erledigst. Nimm dir die ekligste, aber zielführendste Aufgabe vor und los!

Etabliere Regeltermine oder plane mit Vorlauf

Die spontane Terminfindung mit einer Gruppe von Personen stellt oftmals eine Herausforderung dar. So passiert es schnell, dass ein zeitnaher Termin benötigt wird, der nächste Termin mit allen aber erst in frühestens 2 Wochen möglich ist. Hier sehe ich zwei Möglichkeiten:

  1. Die Gruppe muss ohnehin häufiger zusammenkommen: In diesem Fall ist ein sich fester Regeltermin in definierten Abständen sinnvoll.
  2. Die Teilnehmer:innen müssen einmalig zusammenkommen: Identifiziere die Notwendigkeit solcher Termine frühzeitig und plane sie mit Vorlauf.

BPs Präsentation

Erstelle dir Vorlagen für wiederkehrende Präsentationen

Musst du eine Präsentation erstellen, sind die Inhalte meist schnell niedergeschrieben. Der aufwändige Part ist die visuelle Aufbereitung eben dieser Inhalte. Musst du regelmäßig Präsentationen für die gleiche Zielgruppe oder mit dem gleichen inhaltlichen Aufbau erstellen, hilft eine Vorlage. Dort musst du lediglich die Inhalte eintragen und kannst dich somit auf das Wesentliche fokussieren.

Kopiere von deinen Kolleg:innen was das Zeug hält

Präsentationen erstellen ist ein mühsames Unterfangen. Warum verwendest du also nicht bereits bestehende Folien wieder? Bestimmt gibt es zu fast jedem Thema bereits eine Präsentationsfolie im Unternehmen. Du musst es eben nur wissen oder wissen, wen du fragen kannst. Höre dich also erstmal um, bevor du bei Null startest. Nutze die Schwarmintelligenz! In der Regel freuen sich Kolleg:innen, wenn ihre Arbeit wertgeschätzt und weiterverwendet wird. Im besten Fall erstellt ihr sogar einen zentralen Präsentationspool und sortiert diesen nach Themengebieten.

Investiere möglichst wenig Zeit in einmalige Präsentationen

Ich versuche es mittlerweile zu vermeiden, für jegliche Termine Präsentationsfolien zu erstellen. Eine Präsentation ist kein sinnvolles Arbeitsmedium, sondern stets ein Mehraufwand. Es mag für gewisse Situationen angebracht sein, aber ich bevorzuge es stattdessen lieber meine Primärquellen zu nutzen, anstatt aus den darin enthaltenen Informationen eine Präsentation zu erzeugen. Primärquellen können ein JIRA Dashboard, Confluence Seiten, ein Miro-Board oder andere Tools bzw. Medien sein.

Das Problem mit Präsentationen: Deren Inhalte sind kurze Zeit nach deren Vorstellung bereits wieder veraltet. Du aktualisierst eine Präsentation auch nicht automatisch, weil es eben nicht das Arbeitsmedium ist, in dem du die Projektinhalte dokumentierst und auf Stand hälst.

Zusammenfassung und Fazit

Ich habe in diesem Beitrag Best-Practices zu unterschiedlichen Themengebieten gesammelt, die in Verbindung mit Projektmanagement stehen, aber auch unabhängig davon betrachtet werden können.

Einige der genannten Punkte klingen selbstverständlich. Als Projektmanager:in arbeitest du mit den verschiedensten Charakteren und weißt, dass jedes Projekt einzigartig ist und lange nicht alles selbstverständlich, was du initial angenommen hast.

Ich musste meine Best-Practices teilweise erst durch Schmerz erlernen, während du sie frei Haus bekommst. Du kannst auf Nummer sicher gehen, die Liste durchgehen und sie in deinem Projekt etablieren. Falls du weitere Best-Practices hast, die deine Projekte erfolgreicher machen, schreibe mir gerne eine E-Mail dazu.

Diese Best-Practice-Sammlung soll eine Gedächtnisstütze sein und dir als auch mir in Projekten helfen. Ich werde die Liste deshalb kontinuierlich erweitern. Darüber hinaus möchte ich demnächst einen Beitrag als Leitfaden für digitale Kommunikation verfassen, der weitere Tipps für den Arbeitsalltag enthält.

Quellen

  1. Website David Allen Company: Getting Things Done (abgerufen am 24.08.2023)
  2. Podcast David Allen: Ich schaff das!
  3. Podcast Tim Reichel: 24/7-Zeitmanagment
  4. Website Der Prozessmanager: Pareto-Prinzip: Die 80/20-Regel verstehen und anwenden! (abgerufen am 24.08.2023)
  5. Website Karrierebibel: Aufgabendelegation: Vorteile, Grundsätze & Tipps (abgerufen am 25.02.2024)
  6. Website Karrierebibel: Nein sagen lernen (abgerufen am 25.02.2024)

Bildverweise:

  1. Foto von Riccardo Annandale auf Unsplash
Dieser Eintrag ist vom Autor unter CC BY 4.0 lizensiert.